Frühlingserwachen

Sonntag, den 17.03.2019 – Dienstag, den 19.03.2019

Richtig kalt war es in diesem Winter ja nicht wirklich – dafür aber ziemlich stürmisch 🙁 . Mitte Februar waren wir in Urk, um mal nach dem Rechten zu sehen, ob es unserer Ruby Tuesday auch wirklich gut geht und ob alle Tampen den heftigen Stürmen getrotzt haben 😉 . Alles ist  im grünen Bereich 🙂 . Keine Scheuerstellen an den Tampen, alle Fender sind noch an der Reling, selbst die alte Kuchenbude, die wir für den Winter wieder montiert haben, zeigt sich unbeeindruckt von dem vielen Wind.

Unter Deck ist es ungemütlich kühl, aber auch hier ist alles trocken 🙂 . Wir machen einen langen Spaziergang durch den Hafen und durch Urk und essen dann in der Nachmittagssonne auf der Kade leckeren Fisch – die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Es juckt ja doch schon in den Fingern, unsere Ruby Tuesday aus dem Winterschlaf zu wecken. Auch für die nächsten Tage ist schönes und warmes Wetter vorhergesagt. Doch die Vernunft siegt – es kann auch im März noch ungemütlich kalt und nass werden.

Und genau so kommt es auch – im März jagt ein Sturmtief nach dem anderen über Urk und das Ijsselmeer hinweg. Die Temperaturen sinken wieder in den einstelligen Bereich und der Himmel öffnet immer wieder alle Schleusen 🙁 . Wir sind froh, dass wir noch zu Hause sind und alle Arbeiten auf unserer Ruby Tuesday auf Anfang April verschoben haben.

Mitte März kommt der Frühling dann doch zurück 🙂 – es ist Sonntag und Montag noch kalt und stürmisch, aber am Dienstag ist es so warm, dass wir im Fleece Shirt draußen an Deck arbeiten können. Wir nutzen die drei Tage, um all unsere Segelsachen und auch schon Verproviantierung für den nächsten Sommertörn an Bord zu bringen und zu verstauen. Das geht nur, da wir den VW-Bus unserer Kinder ausleihen können. Der ist bis oben hin vollgepackt – mit unserem kleinen Golf müssten wir bestimmt 5 0der 6 mal fahren 😉 .

Alle  Fallen, Schoten und sonstigen Tampen sind wieder sauber gewaschen eingezogen, Genua und Großsegel sind angeschlagen. Ganz kurzfristig kommt Bengt von der Segelmacherei De Vuurtoren am Dienstag Mittag und misst eine neue Lazy-Bag aus.

Nicht ganz so schön ist, dass ich fast zwei Stunden im Mast zubringe 🙁 . Beim Austausch des alten Genuafalls gegen ein neues Dynemafall hält die Verbindung der beiden Fallen leider nicht – das alte Genuafall verabschiedet sich in den Mast, das neue Genuafall lacht uns vom Vorschiff an oder vielleicht doch auch aus 😉 . Bewaffnet mit einem Stück Fahrradkette und einem langen dünnen Tampen winscht mich Peter in den Masttop. Ganz schön fummelig ist es, die Fahrradkette über die Rolle im Masttop zu führen, über die eigentlich das Genuafall laufen soll. Ich brauche dann drei oder vier Versuche, bis es mir endlich gelingt, mit einem passend gebogenen Drahtbügel die Fahrradkette in etwa vier Meter Höhe aus dem Mast zu ziehen. Dumm gelaufen und meine Beine bedanken sich mit einigen blauen Flecken 🙁 . Auf jeden Fall ist das neue Genuafall jetzt da, wo es hin gehört und wartet auf seinen ersten Einsatz 😉 .

Es ist schon spät, als wir Dienstag wieder nach Hause fahren – erschöpft, aber zufrieden, alles geschafft zu haben, was wir uns vorgenommen haben. Weiter geht´s Anfang April – da kommt unsere Ruby Tuesday in Lelystad in der Deko Marina aus dem Wasser. Am Unterwasserschiff sind einige Arbeiten zu erledigen, der Saildrive, der in Irland mit neuen Simmeringen wieder eingedichtet wurde, ist immer noch nicht dicht, der Rumpf muss poliert werden und, und, und …

Die größte Baustelle, die wir noch haben, bevor wir wieder lossegeln, sind die Bowdenzüge für die Steuerung. Die müssen zwingend ausgetauscht werden, es ist aber vollkommen unklar, wann Sailtec oder Lewmar oder der Hersteller die neuen Bowdenzüge liefern können.  Geduld, Geduld … noch verpassen wir ja nichts 😉 .

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