Donnerstag, den 17.05.2018
E-SE 3-5 Bft – 32 sm – 5h 40min – Ø 5,6kn – gesamt: 799 sm
Heute Morgen ist der Himmel bedeckt, aber es regnet nicht 🙂 . Schade, wir hätten gerne noch ein paar Fotos von Crookhaven im Sonnenschein gemacht, wo wir doch gestern versäumt haben zu fotografieren 🙁 .
Wir wollen heute die südwestlichste Spitze von Irland – Mizen Head – runden. Im Südwesten von Irland strecken sich fünf Halbinseln wie Finger einer Hand in den Atlantik. Zwischen den Halbinseln sind mehr oder weniger tiefe Fjorde. Die Halbinseln Mizen Peninsula, Sheep Peninsula, Beara Peninsula, Kerry Peninsula und Dingle Peninsula und die vorgelagerten Inseln sind ganz nach unserem Geschmack – raue Küstenlandschaften mit schroffen Bergen, beeindruckenden Klippen, Natur pur, wenige kleine Dörfer und schöne Ankerbuchten 🙂 .
Seglerisch wird es hier auch noch ein bisschen anspruchsvoller, als bisher – die Gezeiten sollten schon richtig berechnet werden, denn gegen den Strom geht hier so gut wie gar nichts 😉 und auch die Wettervorhersage sollte genau verfolgt werden, trifft hier doch der Atlantik ungebremst von Neufundland wieder auf Festland. Hoher Seegang und viel Wind sind typisch für die Irische Westküste. Und kein Tief vom Atlantik lässt Irlands Westküste aus 😉 .
Kurz nachdem wir gestartet sind, kämpft sich die Sonne durch die Wolkendecke, es bleibt aber den ganzen Tag diesig. Nicht so schön zum Fotografieren 🙁 – und Motive gibt´s hier wieder mal jede Menge 🙂 .
Mit ablaufendem Wasser segeln wir bei 3 Bft und raumem Wind nah an der Küste entlang. Die Strömung nimmt zu, je näher wir Mizen Head kommen. Eine traumhafte Kulisse – Berge, die Brücke von Mizen Head, die Signalstation 🙂 .
Der Wind weht inzwischen mit 4-5 Bft aus E – wie geil ist das denn – ablandiger Wind, keine Welle und wir rauschen mit der Strömung an Mizen Head vorbei 🙂 . So ein Glück – zur richtigen Zeit am richtigen Ort 🙂 .
Nach Mizen Head passieren wir Sheep Head und nehmen dann Kurs in die Bantry Bay.
Und noch mal haben wir Glück – der Wind dreht passend von E auf SE und wir können hoch am Wind bis an´s Ende der Bantry Bay segeln. Eigentlich sind wir bei Sheep Head noch von einem Kreuzkurs nach Glengarriff ausgegangen. Wir segeln dicht unter der Küste von Sheep Head – eine gebirgige Halbinsel ohne Dörfer – Natur pur 🙂 .
Erst fast am Scheitel der Bantry Bay finden sich ein paar einzelne Häuser an den Berghängen. Bantry liegt ganz am Ende auf der Südseite der Bucht. Überhaupt nicht in´s Bild und in die tolle Kulisse passen die vielen großen Öltanks der Ölverladestelle auf Whiddy Island, kurz vor Bantry.
Die Berge der Nordseite der Bantry Bay, Berge auf der Beara Peninsula, verschwinden fast im Dunst. Erst als wir uns unserem Ziel Glengarriff nähern, sehen wir die Berge besser.
Der kleine Ort Glengarriff liegt in einem Naturhafen, der als einer der schönsten Irlands gilt. Glengarriff hat die mildesten Wintertemperaturen Irlands und eine üppige subtropische Vegetation blüht und wächst entlang der Seefront: Palmen, Pinien, Eiben, Eukalyptusbäume, Rhododendren, Azaleen und Fuchsien – so schreibt zumindest unser Reiseführer. Auf Garinish Island, einer kleinen Insel in dem Naturhafen, gibt es einen italienischen Garten, der auch der schönste Irlands sein soll. Davon wollen wir uns überzeugen, deshalb sind wir hierher gesegelt 🙂 .
Wir sind nicht die einzigen, die das subtropische Ambiente von Glengarriff genießen wollen – in der Ansteuerung zu dem Naturhafen liegt das Kreuzfahrtschiff Astoria 🙁 .
Damit haben wir ja nun gar nicht gerechnet – dann muss es hier ja schön sein, wenn schon ein Kreuzfahrtschiff hierher kommt 😉 . Wir segeln an dem Riesen vorbei und finden auch hier tief in der Bucht wieder eine gekennzeichnete Visitor-Mooring. Durch die vielen kleinen Inseln in der Bucht sehen wir von dem Kreuzfahrtschiff nichts mehr – das ist auch gut so 🙂 .