Freitag, 23.03.2018 – Sonntag, 22.04.2017
Eigentlich steht in diesem Frühjahr nicht wirklich viel auf unserer To-Do-Liste, um unsere Ruby Tuesday für die neue Saison segelklar zu machen. Eine neue Sprayhood mit Kuchenbude soll Anfang März von De Vuurtoren aus Lemmer geliefert werden, neue Segel von Beilken sind ebenfalls für Anfang März bestellt und einen Termin zu Montage unserer reparierten Radarschüssel und zur Gasprüfung haben wir in der Deko Marina auch schon 🙂 – also eigentlich kaum Arbeit für uns 😉 .
Aber das Jahr fängt für viele Segler in Urk nicht wirklich gut an. Am Mittwoch, den 03.01.2018 tobt ein gewaltiger Sturm über die Niederlande und sorgt für viel Zerstörung. Zum ersten Mal sind landesweit alle Fluttore geschlossen. In Urk reißt sich ein Nachbau der Arche Noah von der Hafenmole los. Das 70 m lange und 13 m hohe Schiff geht auf Drift und zerstört eine komplette Steganlage. Die Schiffe werden wie Spielzeug ineinander geschoben, zwei Schiffe sind vermutlich Totalschaden, viele weitere Schiffe haben größere Schäden 🙁 .
Wir haben unglaubliches Glück – die Schiffe des zerstörten Stegs werden auf unseren Steg gedrückt, aber da unsere Ruby Tuesday innen am mittleren Steg liegt, bleibt sie unbeschädigt.
Das ganze Geschehen verfolgen wir mehr oder weniger life im Internet bzw. über WhatsApp Nachrichten, Videos und Bilder. Kein gutes Gefühl – so nah ist Urk dann doch nicht, um mal eben hinzufahren und nach dem Rechten zu schauen. Erst am Freitag können wir zu unserer Ruby Tuesday und stellen erleichtert fest, dass sie, wie wir schon anhand der Fotos und Videos vermutet haben, unbeschädigt ist 🙂 .
Wie jedes Jahr ist der Winter dann doch fast schon zu schnell vorbei und wir pendeln wieder zwischen Essen und Holland. Die Sprayhood ist tatsächlich Anfang März fertig – nur das Wetter spielt so gar nicht mit. Es ist viel zu kalt und windig, um irgendetwas am Schiff zu machen. So wird es Anfang April bis die neue Sprayhood und die Kuchenbude montiert werden. Alles passt und sieht gut aus.
Anders sieht es mit den neuen Segeln aus. Auf Nachfrage von uns teilt uns die Firma Beilken Mitte März mit, dass sie die Segel nicht liefern kann – das passende Tuch ist nicht zu bekommen. Wir sind irritiert – die Bestellung der Segel ist von November 2017 mit Liefertermin spätestens Anfang März. Die Anzahlung i. H. des halben Neupreises hat die Firma Beilken auch seit November. Irgendjemand hat da wohl gepennt – wie kann es sonst sein, dass unerwartet auf Kundennachfrage festgestellt wird, dass Tuch zur Herstellung der Segel fehlt 🙁 . Wir sind not amused – einzig Jörg Ricken und Manuel Grunke von der Firma Hansen & Ricken, bei der wir die Segel bestellt haben, setzen alle Hebel in Bewegung, um die Segel doch noch möglichst schnell zu liefern. Anfang April ist es dann soweit – wir können die neuen Segel anschlagen und bei leider wenig Wind auch probesegeln. Die Genua sieht bei 5-10 kn Wind gut aus, das Großsegel dagegen muss noch mal runtergenommen werden und zum Nacharbeiten wieder mit nach Essen. Der Baumrutscher ist zu klein, der Rollwagen passt nicht auf das Kopfbrett, an den Rollwagen mit den Segellatten staut sich das Segel, weil die Plastikrutscher nicht den gleichen Abstand zum Mast haben, wie die Rollwagen. Alles sehr ärgerlich und vollkommen unnötig. Da hat sich die Firma Beilken wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert 🙁 . Ein Wochenende später schlagen wir das Großsegel – inzwischen haben wir schon Übung mit dem großen, festen, neuen Tuch 😉 – wieder an und sind mit dem Ergebnis erst mal zufrieden. Mal schauen, wie die Segel bei mehr Wind als 10 kn stehen – auch am nächsten Wochenende haben wir leider wieder nur wenig Wind.
In der Deko Marina läuft alles nach Plan – die Radarschüssel ist schnell montiert und auch die Gasprüfung verläuft problemlos 🙂 .
Neben den üblichen Arbeiten an unserer Ruby Tuesday können wir aber auch immer ein bisschen segeln und uns mit unseren Freunden treffen. Mit Kirsten und Torsten verbringen wir ein schönes Wochenende in Enkhuizen und ein ebenso schönes Wochenende vor Anker in der Ankerbucht zwischen Andijk und Medemblick. Der ideale Ort, um unsere Ruby Tuesday gründlich mit Ijsselmeerwasser zu schrubben 🙂 .
Am letzten Wochenende haben wir mal vor De Kreupel geankert – leider kommen wir nicht mehr in den kleinen Hafen der Vogelinsel rein. Für Boote mit mehr als 1,80 m Tiefgang ist die Einfahrt verboten. Dort haben wir die Zeit genutzt und den Aufbau unseres Schiffes poliert. Zu Tun gib´s ja immer etwas 😉 . Michaela und Jörg haben ihr Boot vom Baldeneysee an´s Ijsselmeer verlegt – in den Compagnieshaven in Enkhuizen 🙂 . Die beiden sind auch den ganzen Samstag beschäftigt, ihr Boot segelklar zu machen. Spät treffen wir uns dann im Compagnieshaven und verbringen einen schönen und kurzweiligen Abend miteinander 🙂 . Der Tag endet spät, der nächste Tag beginnt früh und wir segeln gemeinsam ein Stück – ideal zum Fotoshooting 🙂 .
Ja und jetzt stehen wir in den Startlöchern zu unserem Törn rund Irland – bis zum Wochenende haben wir hoffentlich alle Baustellen zu Hause erledigt und können dann den vorhergesagten Ostwind nutzen, um in großen Schlägen Richtung Irland zu segeln 🙂 – wir freuen uns !