Freitag, den 29.07.2016 – Samstag, den 30.07.2016
NE 4-7 Bft – 82sm – 16h 05min – Ø 5,1kn – gesamt: 2.558sm
Irgendwie hat uns der gestrige Ausflug doch ganz schön geschafft – wir schlafen lange und lassen es dann auch ziemlich gemütlich angehen. Die Wettervorhersage ist gut, nur ist es immer noch ziemlich windig. Eigentlich wollen wir heute Nacht gegen 03:00 Uhr fahren, dann scheint der Wind etwas weniger zu sein. Wäre schon schön, denn gestern hat es rund um die Snæfellsneshalbinsel ja ganz schön gepfiffen. Warten wir bis Sonntag, müssen wir mit Flaute rechnen und am Montag kommt der Wind dann aus Süd 🙁 .
Mittags sieht der Wetterbericht dann schon wieder anders aus. Es tut sich nichts, ob wir jetzt oder heute Nacht lossegeln. Also lieber jetzt und vielleicht in der Bucht vor Anastapi auf der Südseite der Snæfellsneshalbinsel ankern.
Ganz schön schaukelig ist es, als wir aus der Hafenausfahrt raus sind. Das legt sich aber ziemlich schnell und wir segeln bei 4-5 Bft und nicht unangenehmer Welle sehr entspannt bis wir die Snæfellsneshalbinsel querab haben.
Schön sieht sie auch vom Wasser aus – wir können viele Orte erkennen, die wir auch gestern besichtigt haben. Und der Snæfells Gletscher zieht mich genauso wie gestern in seinen Bann 🙂 .
Von jetzt auf gleich dreht der Wind auf SW und nimmt auf 2 Bft ab. Keine Welle, kein Wind, kein Segeln 🙁 – wir sind im Windschatten des Snæfellsjökulls. Ein bisschen müssen wir motoren, dann kommt der Wind mit Wucht zurück. Weil es auch im Schutz der Halbinsel viel zu windig zum Ankern ist, entscheiden wir uns spontan, die Nacht durchzusegeln. Nach Akranes wollen wir als nächstes, ca. 10 sm vor Reykjavik.
Es wird eine unruhige Nacht. Der Wind nimmt immer mehr zu. Wir segeln einen Am-Wind Kurs bei 6-7 Bft und einer völlig konfusen Welle. Manchmal haben wir das Gefühl, unsere Ruby Tuesday wird vorne in eine andere Richtung geschoben als hinten. Und hoch sind die Wellen sowieso. Warum das so ist, können wir uns nicht erklären. Wir haben seit drei Tagen viel Wind, der aber immer aus Nordost kommt. Dünung und Windsee müssten aus der gleichen Richtung kommen. Overfalls soll es hier nicht geben. Möglicherweise sind das örtliche Gegebenheiten, über die wir aber nichts gehört oder gelesen haben. Wie auch immer, jeder versucht ein bisschen zu schlafen.
Kurz vor Akranes ist der Wind dann wieder ganz weg. Mit 2 Bft laufen wir in den Hafen und können uns längsseits an einen Schwimmsteg legen.
Der Hafenmeister gibt uns einen Schlüssel für das Tor am Steg und wünscht uns schöne Tage hier. Wir werden hier ein bisschen länger bleiben – ab Montag sind wir wieder 5 Tage mit dem Auto unterwegs. Diesmal mit einem 4WD – ein bisschen in´s Hochland wollen wir ja doch. Aber wir fangen langsam an, die Straße 35, die quer über die Insel führt, ist ohne Furten – Hochland für Anfänger 😉 . Und dann gibt´s rund um Reyjavik auch noch jede Menge Highlights, die wir uns als Touristen dann mit den anderen Touristen anschauen werden. Hoffentlich ist es nicht ganz so voll ;-