Mittwoch, den 27.07.2016
NE 3-4 Bft – 18sm – 4h 20min – Ø 4,1kn – gesamt: 2.476sm
Um 07:20 Uhr klopft der Hafenmeister schon, um uns zu sagen, dass in 20 Minuten die ersten Tender des Kreuzfahrtschiffes anlegen wollen. Macht nichts, wir sind fertig. Frühstück gibt´s unterwegs, wie so häufig, wenn es früh losgeht 😉 .
Bei fast Windstille verlassen wir Grundarfjörður, motoren am Kirkjufell entlang und können nach einer guten Stunde segeln.
Wir haben raumen Wind und da reichen 3-4 Bft nicht, um einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen 😉 . Wir genießen die wunderschöne Kulisse der Snæfellsneshalbinsel.
Kurz vor Olafsvík sehen wir Delfine. Die schwimmen neben unserer Ruby Tuesday, unten drunter durch, springen neben uns aus dem Wasser – richtig was los. Fasziniert beobachte ich, wie sich die Delfine unter unserem Bug aufhalten. Hoffentlich stoßen die sich nicht an unserem Bugstrahlruder 😉 . Fünf Minuten dauert der Spaß, dann sind sie genauso schnell wieder verschwunden, wie sie gekommen sind.
In Olafsvík kommt der Hafenmeister schon mit seinem Pick Up angefahren, als wir in den Hafen einlaufen. Er zeigt uns, wo wir liegen können – längsseits am Steg mit auflandigem Wind an dicken Gummireifen. Und das bei mehr als 3 Metern Tidenhub. Wir versuchen unser Bestes, aber unsere Ruby Tuesday wird so gegen die Reifen gedrückt, dass sie sich mit dem Anker oder den Relingsstützen verkeilt, wenn sich der Wasserstand ändert. Da helfen auch kein Fenderbrett oder Kugelfender 🙁 . Dicht holen können wir die Tampen auch nicht, da sich unser Schiff bei fallendem Wasser an den dann zu kurzen Tampen aufhängt. Den Hafenmeister finden wir nicht mehr, aber der Maschinist eines großen Fischtrawlers ist an Bord. Mit ihm verständigen wir uns, dass wir längsseits gehen und dort für zwei Tage liegen können. So müssen wir nur an der Bordwand des Trawlers hochklettern und uns keine Sorgen um zu lange oder zu kurze Leinen machen 😉 .
Sehr moderne Kirche auch hier in Olafsvík:
Nachdem wir für morgen für unsere nächste Landtour ein Auto gemietet haben, mache ich noch eine schöne Wanderung zum Hausberg von Olafsvík. Die Aussicht auf den Ort, die umliegenden Berge und auch auf das West Kap von Island sind toll. Nur den Snæfellsjökull kann ich nicht sehen – der versteckt sich heute in den Wolken 🙁 .
Morgen gucken wir uns die Snæfellsneshalbinsel mit dem Auto an. Hier kann man alles entdecken, was Island ausmacht. Gletscher, außergewöhnliche Felsformationen, urige Fischerdörfer, schwarzen, gelben und rosa Sandstrand, Höhlen, Basaltsäulen, Natur – Hot Pots – eben alles! Nicht Norway in a nutshell, sondern Iceland in a nutshell 🙂 . Wir sind gespannt!