Donnerstag, den 21.07.2016
NE 3-6 Bft – 54sm – 10h 42min – Ø 5,0kn – gesamt: 2.353sm
Bevor wir den Arnafjörður Richtung Patrektsfjördur verlassen, wollen wir noch bis an´s Ende des linken Fjordarmes, den Dynjandisvogur, um von dort den Dynjandi Wasserfall anzuschauen. So tolles Wetter wie gestern haben wir heute nicht. Die Sonne schwächelt, dicke Wolken hängen am Ende des Fjordes.
Der Eingang des Fjorde liegt in der Sonne – vielleicht bekommen wir davon heute Mittag noch ein paar Strahlen mit. Der Wind kommt uns genau entgegen, also motoren wir bis zum Dynjandi Wasserfall.
Wie eine Gardine legt er sich über die Felsen, fällt in mehreren Kaskaden über 100 Meter in die Tiefe. Oben ist er nur 30 Meter breit, unten dann 60 Meter. Ganz schön beeindruckend, da er so ganz anders ist, als die Wasserfälle, die wir bisher gesehen haben. Ankern können wir hier nicht, um den Wasserfall auch von Land zu sehen. Es ist zu tief und viel zu windig. Aber auch vom Wasser aus ist der Dynjandi schon sehr schön anzusehen.
Nachdem wir genug gesehen haben, drehen wir um, setzen die Genua und segeln zum Fjordeingang. Die dicken Wolken nehmen wir mit, aus den Wolken wird Regen und die Sonne verschwindet immer mehr.
Am Fjordeingang hört es auf zu regnen, die dicke Wolkendecke bleibt aber. Und es wird hier wieder richtig windig und wellig. Mit 22 -25 kn segeln wir Richtung Südwesten nach Patreksfjörður in den gleichnamigen Fjord. Die Strömung läuft mit und wir haben oft mehr als 8 kn auf der Logge 🙂 . Unsere Ruby Tuesday macht das gut, wir auch 😉 . Dennoch ist segeln in geschützten Fjorden schöner und weniger anstrengend.
Aber auch heute ist es nicht anders als gestern: Sobald wir in die Abdeckung der Berge kommen, nehmen Wind und Welle ab, nur leider werden die Wolken nicht weniger. Heute ist dann mal alles grau in grau – die Sonne macht heute dann wohl mal Pause 😉 .
In Patreksfjördur warten wir auf weniger Wind, um um das Westkap von Island zu segeln. Unser Törnführer schreibt vom gefährlichsten Kap Islands mit starken Overfalls, Turbulenzen und Strömungen. Was er nicht bekannt gibt, ist, wann man am besten um dieses Kap segelt, um möglichst wenig von diesen Turbulenzen mitzubekommen. Nach wie vor finden wir auch keine verlässlichen Angaben zu Strömungsrichtung und Stillwasser rund um die isländische Küste. Wir werden den Hafenmeister und die Fischer fragen, vielleicht haben die Infos für uns 😉 .
Wir liegen gerade längsseits am Steg mit einer schönen Holzwand, da kommt noch ein australisches Segelschiff – 20 Meter lang. Wir tauschen die Plätze und legen uns längsseits an die SY Windjammer. Wir wollen beide mindestens noch morgen hier bleiben, um eine Tour mit dem Auto zu machen, also passt das ganz gut. Die Australier sind seit 6 Jahren mit ihrem Schiff unterwegs und sind über Neuseeland, Hawaii, Galapagos, Patagonien, Südafrika Kanada und Grönland jetzt in Island angekommen – eine etwas ungewöhnliche Segelroute 😉 . Weiter wollen sie nach Norwegen und dann in die Ossee. Und dann …?